Der SC Fortuna Köln verlor am Freitagabend erstmals nach fünf Spielen ohne Niederlage in der Regionalliga West – trotz 62-minütiger Überzahl gab es gegen Alemannia Aachen ein 0:1. Nun droht der Verlust der Tabellenführung.
Beim Top-Spiel gegen die Alemannia waren die Kölner die klar bessere Mannschaft. Dies war zwar auch auf eine durchaus streitbare Entscheidung des Schiedsrichters Yannick Rupert zurückzuführen, den Aachener Julian Schwermann mit Gelb-Rot vom Platz zu stellen (dieser hatte zuvor den Ball weggeschossen). Am Ende des Tages fragte sich aber wohl jeder, der dieses Spiel gesehen hat, warum die Südstädter die drei Punkte liegen gelassen haben.
Wie schon beim letzten Heimspiel gegen den FC Gütersloh (3:0) erspielten sich die Fortunen eine Vielzahl von Chancen, doch der Ball wollte einfach nicht reingehen. „Wir waren heute die klar bessere Mannschaft. Alles in allem war das für uns ein bitterer Abend. Beim 0:1 haben wir gleich eine ganze Fehlerkette, das ist uns dieses Jahr bisher noch nicht so oft passiert. Aachen hatte gefühlt einen Torschuss im ganzen Spiel und das wird dann brutal bestraft. So ist Fußball. Das wirft uns aber jetzt nicht aus der Bahn“, gab sich Verteidiger Dominik Lanius dennoch zuversichtlich für die nächsten Aufgaben.
Auch Trainer Markus von Ahlen blies ins gleiche Horn: „Wenn du dir weiter diese Chancen erarbeitest, wenn du weiter so beherzt nach vorne spielst mit einer vernünftigen und guten Konterabsicherung, dann ist mir nicht bange davor, dass wir auch wieder viele Spiele gewinnen“, sagte der Kölner Trainer.
In Überzahl "einen Tick zu ungeduldig"
Angesprochen auf die Gründe für die mangelnde Chancenverwertung, erklärte von Ahlen, dass aus seiner Sicht bei den Kölner Offensiv-Aktionen teils ein wenig die Ruhe gefehlt habe, wofür er der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen wollte. „Fakt ist, dass wir nach der roten Karte in der 1. Halbzeit für meine Begriffe einen Tick zu ungeduldig waren“, hatte der Fortuna-Trainer zuvor bereits festgestellt.
Womöglich lag das auch an der für Regionalliga-Verhältnisse enormen Kulisse von 7.672 Zuschauern. Darunter waren etwa 1.000 Studenten. Diese erhalten bei der Fortuna Freikarten gegen Vorlage ihres Studierendenausweises. Die Zuschauerzahl vom Spiel gegen Aachen wird zwar so schnell nicht zu toppen sein, doch auch am nächsten Freitag findet wieder ein Flutlichtspiel im Südstadion statt. Gegner ist Kellerkind Rot Weiss Ahlen.